Sind Luftwaffen noch «State of the Art»?

Bildlegende: Mauersegler und die Luftwaffe F-35 A
Sicherheit in der Luft
Um die Sicherheit im Luftraum zu gewähren, spricht die Schweizer Armee auf ihrer Website von «Luftwaffen». Die Aufträge der Schweizer Luftwaffen umfasst den Schutz des Luftraums, sprich die Verteidigung der Lufthoheit, des Lufttransports und der luftgestützten Nachrichtenbeschaffung. Bei einem Gedankenflug stellte ich mir kürzlich einige naive Fragen:
Was würde sich in der Schweiz ändern, wenn wir ab übermorgen keine Luftwaffen mehr im Einsatz hätten?
Oder eine Allianz mit Nachbarsländer bilden, um die Aufwände und deren Kosten zu teilen?
Wie wäre es, wenn sich die vereinten Nationen einigen, dass Luftwaffen ein Überbleibsel des 19. und 20. Jahrhunderts sind und nicht mehr «State of the Art» sind?
Es gibt bestimmt viele Argumente, die für einen Einsatz von «Luftwaffen» sprechen. Insbesondere bestärkt durch die weltpolitische Lage, die bekanntlich aus den «Fugen» geraten ist.
Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass wir mit der Beschaffung und Bewirtschaftung neuer Luftwaffen keinen Schritt in eine friedliche und enkeltaugliche Welt begehen – sondern eher das Gegenteil bewirken.
Die Schweiz hat kürzlich trotz politischer Proteste den Kaufvertrag von 36 Kampfjets des Typs F-35A unterzeichnet. Allein die Beschaffungskosten dieser Waffen belaufen sich gemäss Armasuisse auf 6,035 Milliarden Schweizer Franken (ohne Unterhalts- und Umbaukosten). Eine Summe, die sich Normalsterbliche kaum vorstellen können und die bei Betrachtung aus der Vogelperspektive viele Alternativideen hervorruft.
Gerne möchte ich mit euch einige spontane Gedanken teilen: Wie wäre es, wenn wir die 6 Milliarden Schweizer Franken…
…zusätzlich in den Bau von erneuerbaren Energieanlagen investiert hätten? Zum Beispiel in Form von Solaranlagen auf den Dächern von Schulgebäuden, Turnhallen und Freibädern.
…in die nachhaltige Landwirtschaft und deren Forschung investiert hätten, damit wir künftig unsere Böden nicht mehr mit Pestiziden verunreinigen?
…in die Bildung investiert hätten, damit Kinder während der Schulzeit die Möglichkeit bekommen, "die Welt von Übermorgen" aktiv mitzugestalten?
…in das Gesundheitswesen investiert hätten, damit künftig das Pflegepersonal zu fairen Konditionen ihren Beruf ausüben können.
Mich interessiert es, was dir so durch den Kopf «fliegt». Bitte teile mir deine Ideen mit, damit wir einen bunten Blumenstrauss an Lösungen festhalten können, die eine enkeltaugliche Welt von Übermorgen ermöglichen.
dominic@wertearchitekten.ch

PS: Apropos «Lufthoheit»; Hast du gewusst, dass die «Mauersegler» (eine Vogelart der Segler) durchschnittlich pro Tag 570 Kilometer weit fliegen. Es gibt Tage, an denen sie noch weitere Strecken zurücklegen. Der Rekord bei den Messungen einer kürzlich veröffentlichten schwedischen Studie lag bei 830 Kilometern pro Tag – über eine Dauer von neun Tage.